Neue Studie zu BETREUTEM WOHNEN: Lange Wartezeiten wegen hoher NACHFRAGE
Neue Studie zu Betreutem Wohnen: Lange Wartezeiten wegen hoher Nachfrage
Betreutes Wohnen wird durch den demografischen Wandel immer wichtiger. Eine Studie hat jetzt erforscht, welche Rolle das Betreute Wohnen in der Versorgung im Alter einnimmt, wie es sich verändert und welche Trends sich in Zukunft durchsetzen werden.
Was versteht man unter Betreutem Wohnen?
Als Betreutes Wohnen werden Wohnformen bezeichnet, in denen Menschen Unterstützung finden, die je nach Lebenssituation unterschiedliche Formen der Hilfe benötigen. Dabei gibt es verschiedene Arten der Betreuung, je nach individuellem Bedarf.
Die Menschen leben in einer eigenen Wohnung und erhalten Unterstützung für ihr tägliches Leben. Der Bedarf kann wenige Stunden pro Woche betragen oder auch deutlich mehr. Hierbei ist oft nur wichtig, dass die zu betreuende Person eine Hilfestellung für alltägliche Erledigungen erfährt.
Die Studie
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und die BFS Service GmbH haben eine Studie zum Thema Betreutes Seniorenwohnen durchgeführt. Jede zehnte Wohnanlage wurde in der Untersuchung berücksichtigt. 670 Anbieter des Betreuten Seniorenwohnens nahmen teil.
„Die Studie zeigt auf, welche Rolle dem Betreuten Wohnen in der Versorgungslandschaft aktuell zukommt und welchen Anforderungen sich Investoren und Betreiber solcher Wohnangebote in Zukunft stellen müssen“, sagt Studienleiterin Britta Klemm von der BFS Service GmbH.
Das Betreute Wohnen ist heute ein Verbundprojekt. Vollstationäre Dauer- oder Kurzzeitpflege, teilstationäre Pflege oder andere Versorgungsangebote werden vereint.Der Trend geht hin zu größeren Gebäudekomplexen. Derzeit beherbergt ein Wohnheim im Schnitt 47 Wohneinheiten. Die Anlagen sind mit 96 % fast vollständig ausgelastet. Deshalb beträgt die Wartezeit bei etwa einem Viertel der Einrichtungen bereits zwei Jahre. Die Zahl der öffentlich geförderten Wohneinheiten ist mit 23 % deutlich zurückgegangen.
Die Versorgungssicherheit wird immer wichtiger
Die Versorgungssicherheit hat einen immer höheren Stellenwert. Das hat einen guten Grund: zwei Drittel der betreuten Bewohner sind über 80 Jahre alt. Außerdem haben 37,2 % der Bewohner einen Pflegegrad und ein Drittel hat keine Angehörigen mehr. Dieser wachsende Bedarf an Versorgungssicherheit ist auch im Angebot der Wohnanlagen erkennbar. Betreutes Wohnen entwickelt sich immer mehr zu einer Alternative zum Pflegeheim.
Ursula Kremer-Preiß, Studienleiterin beim KDA, stellt abschließend fest:
„Eine große Herausforderung für die Anbieter von Betreutem Wohnen bleibt es in Zukunft, die richtige Balance zwischen Versorgungssicherheit und Selbstbestimmung für die Bewohnerschaft zu gewährleisten.“