Pflegeimmobilien bei Investoren weiter hoch im Kurs – Private Anleger spielen immer größere Rolle
Der Bedarf an Pflegeplätzen wird aufgrund der demographischen Entwicklung in den kommenden Jahren stark steigen. Und so ist der Markt für Pflegeimmobilien bei Investoren und Privatanlegern weiterhin äußerst beliebt: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 wurden in Deutschland Gesundheitsimmobilien im Wert von 840 Millionen Euro verkauft und erworben.
Das Transaktionsvolumen ist damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent gestiegen.
Das berichtet die „Immobilienzeitung“ und bezieht sich auf Zahlen des Immobilienberatungsunternehmens NAI apollo. Bereits im vergangenen Jahr war das zweitgrößte Transaktionsvolumen am deutschen Pflegemarkt verzeichnet worden.
Der Boom setzt sich vermutlich auch in diesem Jahr fort: Die Immobilienexperten von NAI apollo prognostizieren für 2019 ein Investmentvolumen über dem langjährigen Durchschnitt in Höhe von rund 1,6 Mrd. Euro
„Der Pflegemarkt bleibt ein Wachstumsmark“, bestätigt auch Jan Linsin, Head of Research beim globalen Immobiliendienstleister CBRE. Seit 2008 habe das Transaktionsvolumen jährlich um 20 Prozent im Durchschnitt zugelegt.
Was weiter zur positiven Entwicklung auf dem Markt der Pflegeimmobilien beiträgt: Immer mehr Privatanleger interessieren sich der Analyse zufolge dafür, in Pflegeheime und Wohnanlagen mit Betreutem Wohnen zu investieren. Von einer „beschleunigten Entwicklung“ spricht Sebastian Deppe, geschäftsführender Gesellschafter der apollo healthcare GmbH.
Zwar ist der Anteil privater Investoren, die nach dem Wohnungseigentumsgesetz (WEG) aufgeteilte Pflegeappartments gekauft haben, bisher noch mit 3,3 Prozent vergleichsweise gering.
Private Anleger spielen immer größere Rolle
Doch Privatanleger werden auf dem Markt der Pflegeimmobilien künftig eine immer größere Rolle spielen, schätzt der Experte: „Nach unserer Beobachtung entsteht mittlerweile nahezu jedes dritte neue Heim im Teileigentumsmodell“, sagt Deppe.
Bei einem Teileigentumsmodell wird eine Pflegeimmobilie – etwa ein Pflegeheim oder eine Seniorenresidenz – in mehrere Pflegeappartments aufgeteilt, die jeweils einzeln verkauft werden. Deshalb sind sie auch für private Investoren erschwinglich und eine sichere Form der Altersvorsorge.
So kosten größere Pflegeimmobilien im Schnitt zwischen 150.000 und 200.000 Euro.
Apropos ländlicher Raum: Attraktive Lagen für Pflegeimmobilen sind laut „Immobilienzeitung“ dabei nicht mehr nur die größten deutschen Städte, die ohnehin als Top-Immobilienstandorte gelten (A- und B-Städte). Sondern zunehmend auch die Provinz: Marktbeobachter sehen demnach „Wachstumspotzenziale“ auch in vielen C- und D-Märkten sowie in kleinen Orten ab 10.000 Einwohnern.
Ein Grund dafür ist der demographische Wandel in Deutschland und der damit steigende Bedarf an Pflegeimmobilien: So geht etwa der Immobilienberater Wüest Partner in seinem „Pflegeheim-Atlas 2018“ davon aus, dass die Zahl pflegebedürftiger Menschen – von denen es 2015 rund 2,9 Millionen gab – bis zum Jahr 2035 auf 3,8 Millionen steigen wird.
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